Christoph Schlingensief


Christoph Schlingensief

Christoph Schlingensief — Eklektischer Chaot, einnehmender Provokateur (1960-2010)

Mit der Heimkino-Ausrüstung seines Vaters, Apotheker und akribischer Familien-Filmer aufgewachsen, beginnt er bald selbst mit dem Medium zu experimentieren. Initiation sei eine unabsichtliche Doppelbelichtung gewesen, welche den kleinen Christoph und seine Mutter am Strand liegend zeigte, während ihnen fremde Leute über den Bauch spazierten. Später wird sein Vater seine Filme jeweils vorspulen bis wieder eine Landschaftsaufnahme zu sehen ist, damit seine Mutter das Gefühl hat, dass ihr Sohn schöne Gegenden dokumentiert. Christoph Schlingensief ist ein Meister der Irritation. Über abgrundtiefe Hässlichkeit die grundlegende Liebe zum Menschen vermittelnd, über den Gegensatz die Eintracht herstellend. Provokation, anstössig sein um anzustossen, umzustossen, in Bewegung zu bringen. Das war sein Talent, und in seinen Filmen kommt es zum Ausdruck.


Zyklus in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Kino Kunstmuseum in Bern und der Filmgalerie 451 in Berlin.