Das Land Elis droht im selbst produzierten Mist unterzugehen. Präsident Augias bittet den Volkshelden Herkules um die Heldentat des Ausmistens. Doch der Grosse Nationale Rat hat viele Hürden aufgestellt. Zwecks diverser Bewilligungen muss Herkules von Amt zu Amt eilen … Eine wunderbare zeitlose Satire.
Spiel: Andreas Bächli, Judith Cuénod, Florentine Krafft, Christoph Rath, Nadja Rui, Milva Stark, Sandra Utzinger, Kathrin Veith. Regie: Olivier Keller. Musik: Daniel Steiner. Video: Kevin Graber. Kostüm: Tatjana Kausch. Bühne: Dominik Steinmann. Technik: Andreas Bächli. Dramaturgie: Patric Bachmann. Assistenz: Sophia Senn, Sofiya Schweizer. Fotos: Andreas Zimmermann. Koproduktion: Bühne Aarau, Kurtheater Baden, Vorarlberger Landestheater Bregenz.
Augias ist Präsident des Landes Elis, das im selbst produzierten Mist unterzugehen droht. So bitten die Elier*innen den Volkshelden Herkules, die Heldentat des Ausmistens zu vollbringen. Da dieser knapp bei Kasse ist, nimmt er die niedere Aufgabe an und reist zum Volk, das nur bis drei zählen kann, froh um den Vorschuss und die Reisespesen. Nun stellt sich heraus, dass der Grosse Nationale Rat viele Hürden einbauen lässt. Herkules muss zwecks diverser Bewilligungen von Amt zu Amt und kann das Ausmisten des Landes nicht vollbringen. Fast bankrott nimmt er einen Auftrag des Zirkusdirektors Tantalos an und, als dieser ihn dann auch noch um die Gage betrügt, flüchtet Herkules nach Stymphalien, dessen Volk nur bis zwei zählen kann und von einer Vogelpest befreit werden will.
Die dynamische Konstellation Akteur*in versus System steht im Zentrum. Was können wir als Individuen tun? Wie sollen wir uns verhalten in einer Gesellschaft, in der das Übernehmen von Verantwortung nicht gerade en vogue ist? Was ist der nächste Schritt, wenn wir akzeptiert haben, dass wir mit Haut und Haar der Geschichte ausgeliefert sind? Eine wunderbare Satire auf kleinteilig kleinbürgerliche Kommissionenpolitik und auf das überholte Modell des einen männlichen Helden.
«Herkules und der Stall des Augias» wird im Rahmen der Abschiedstournee der abgehenden Leitung des Theater Marie gezeigt. Vom 9. bis 19. Juni präsentiert das Team um Olivier Keller und Patric Bachmann ein letztes Mal in Bern ausgewählte Produktionen aus 10 Jahren freier Theatergeschichte.