Sa. 24. August 2024
Von Ignite! Kollektiv
Warum redet man in linken Zusammenhängen so viel davon, die Polizei abzulehnen, und ist aber trotzdem überfordert damit, die eigenen Probleme selbstständig zu klären? Es ist unabdingbar, die theoretische Ablehnung von Polizei und Unterdrückung nicht nur als Stickermotive zu verwenden. Es muss eine Praxis entwickelt werden, die Alternativen sucht und erarbeitet, ein Umgang mit Gewalt in linken Zusammenhängen gefunden werden, der nicht auf der Logik von Strafe und Gefängnis beruht. Es soll Verantwortung übernommen werden für die Umstände, die auch in emanzipatorischen Gemeinschaften zwischenmenschliche Gewalt ermöglichen. Dabei wird zwischenmenschliche Gewalt nicht als Ausdruck von Krankheit oder Bösartigkeit angesehen, sondern als sozial, also gesellschaftlich gemacht. Die Gesellschaft, in der wir leben, ist zutiefst durchzogen von Herrschaft, Strafe und Gewalt. Wenn wir Gewalt in unseren Räumen, Gruppen und Beziehungen beenden wollen, können wir die Augen vor diesen Herrschaftsverhältnissen nicht verschliessen. Der Vortrag behandelt die Zusammenhänge von Diskriminierung, Staat und Gewalt. Aber auch um die Alternativen, die es schon gibt, und diejenigen, die aufgebaut werden müssen, soll es gehen: kein Masterplan, aber hoffentlich viele Anstösse, um im gemeinsamen Zusammen-Leben Gerechtigkeit neu zu denken.
Der Vortrag versucht, möglichst allgemeinverständliche Worte zu benutzen und Fach- und Szenebegriffe zu erklären. Menschen ohne Vorwissen sind herzlich willkommen!